Unter Spiritualität verstehe ich die Hinwendung des Menschen zu seinem geistigen Wesen. Dieser Geist des Menschen umfasst viele verschiedene Aspekte, die mit Energie, Sinnhaftigkeit, Ordnung, Sicht großer Zusammenhänge, Weisheit, Psyche, Seele, und letztendlich Gott zusammenhängen, jedoch durchaus auch mit Religion, ohne dabei auch nur irgendeine Wertung vorzunehmen.
Im Zusammenhang mit Krankheit erlaubt Spiritualität, die Sinnfrage zu stellen, die Bedeutungsfrage der Krankheit für das eigene Leben, für die eigene Entwicklung, für die Möglichkeit der inneren Transformation und die Frage nach dem großen Zusammenhang im Kontext mit diesem Erlebnis – und generell mit allen Erlebnissen in unserem Leben.
Den Wegen der Spiritualität haftet bei vielen Menschen Mystik und mystisches Erleben an, Intuition und Inspiration, Verbindung mit dem Göttlichen, und Beeinflussung des Körpers durch Geist und Energie. Spiritualität sollte im Kontext von etablierten Naturwissenschaften gesehen werden, wie der Schulmedizin, der Quantenphysik, der Biochemie, und anderer.
Der Mensch als ganzheitliches Wesen ist eine Einheit aus verschiedenen Aspekten, wie Körper, Verstand, Emotionen und Gefühlen, und schließlich dem Bereich der Psyche oder Seele. Spiritualität könnte als all diese Aspekte verbindendes Element aufgefasst werden. Sie sollte Erklärungsmöglichkeiten bieten, die die rein körperliche Betrachtung unseres Seins an Informationsqualität übertrifft, was die Bedeutung und Notwendigkeit der Schulmedizin in keiner Weise schmälert.
Im Kontext mit körperlichen Erkrankungen kann die spirituelle Auseinandersetzung mit dem eigenen Sein erlauben, Zusammenhänge zwischen Körper und Geist zu erfassen, mögliche psychische Zusammenhänge mit physischen Erkrankungen wahrzunehmen, und innere Traumen, die mit Erkrankungen in Verbindung zu bringen sind, zu heilen. Ein Hauptargument, das immer wieder in dieser Beziehung gebracht wird, ist der schwierige und sehr oft unmögliche Nachweis der definitiven energetischen Ursache für das Auftreten von physischen Erkrankungen, da Messungen von energetischen Prozessen in uns derzeit nicht existieren. Forschungen auf dem Gebiet der Epigenetik, die in den letzten Jahren durchgeführt wurden, geben zwar bestimmte Einblicke, dass emotionale Stressfaktoren zu einer Änderung des genetischen Apparates führen können, und daher auch weitervererbt werden können, schlüssige Beweise, die dahin zielen, dass die Heilung innerer Traumen zum Verschwinden von somatischen Krankheiten führen bzw. überlebensverändernd wirken, stehen derzeit noch aus.
Bewiesen erscheint, dass die spirituelle Auseinandersetzung mit dem eigenen Selbst die Lebensqualität signifikant steigert und zu einer deutlichen Verbesserung der psychischen Situation führen kann.
Warum ich mich mit Spiritualität beschäftige, hat einen ganz einfachen Grund: Ich konnte an mir selbst durch die spirituelle Auseinandersetzung mit meinem eigenen Sein in aller Bescheidenheit eine bedeutende Ressource erkennen, die mir ermöglicht, den Herausforderungen meines Lebens liebevoller, friedvoller und achtsamer zu begegnen. Das heißt nicht, dass mir dies in jedem Falle gelingt, es heißt jedoch, dass sich mein gesamtes Wesen durch die Hinwendung zu spirituellen Aspekten meines Seins wesentlich geändert hat. Ganz einfach gesprochen, ist die Aufgabe der Spiritualität, uns in unsere Lebensfreude zu führen und ein tiefes, erfülltes Leben zu führen. Aufgrund dieser persönlichen Erfahrung habe ich begonnen, Wochenendseminare zu veranstalten, die Themen beinhalten, die nicht nur für die Beschäftigung mit der Krankheit wichtig sind, sondern vor allem für die Lebensbewältigung.